Weltrekordversuch Alphorn 555
Die Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG planten einen Weltrekord mit 555 Alphornbläser auf der Klewenalp, die alle gleichzeitig ein vorgegebenes Stück, während 5 Minuten lang spielen mussten. Sollte dies gelingen, wäre ein Eintrag in das Guiness Buch der Rekorde vorgesehen und damit ginge der neue Rekord ins schönen Nidwaldernerland.
Auf den Austragungsort Klewenalp kommt man entweder mit der Bergbahn ab Beckenried oder via Emmetten-Stockhütte. Von dort in die Ängi, um mit einem Sessellift die letzten Höhenmeter zu absolvieren. Anschliessend war dann nur noch ein kleiner Marsch bis zum Festgelände angesagt. Natürlich wäre dies auch mit Wandern möglich, doch nicht alle Besucher sind bekanntlich gleich fit.
Daher war die Verbindung Stockhütte-Ängi von rund 2,5 Kilometer am einfachsten mit einem Shuttle-Dienst für die Besucher machbar. Das OK der Bergbahnen hatte die GMMU für diesen Transport angefragt. Natürlich hatten wir hier gerne zugesagt, und freuten uns auf diesen speziellen Tag.
Trotz mehreren Anläufen bei verschiedenen Bundestellen waren leider keine Sprinter Fahrzeuge der Armee einzumieten. Daher musste auf zivile Sprinter ausgewichen werden. Diese Ausgangslage war dann für die Übernahme und Abgabe der Fahrzeuge etwas herausfordernd, mussten doch die Fahrzeuge an verschiedenen Orten gefasst werden. Total waren schlussendlich vierzehn Sprinter im Einsatz, um den Transport der Besucher zum Sessellift Ängi sicherzustellen.
Schon bei der Rekognoszierung der Strecke kamen verschieden „Stolpersteine“ wie der Strassenbelag, Steilheit der Strasse, Unebenheiten und Zeitverhältnisse als Herausforderung für die Feinplanung auf uns. Da die Stecke nur aus Naturstrasse bestand, konnten die Fahrzeuge mit maximal 20 Stundenkilometer gefahren werden. Zudem war Kreuzen auf dieser Strasse nicht möglich, ausser einer genau definierten Stelle. Wir haben diesen Umstand mit jeweils einem 5er Konvoi an Fahrzeugen gelöst. Das Spezielle an der Bergfahrt war, dass die bergwärts fahrenden Fahrzeuge immer Vorrang hatten und das Spitzenfahrzeug jeweils für die Einhaltung des Kreuzungsortes verantwortlich war. Dieses System hat sich bestens bewährt und funktionierte einwandfrei.
Der Tag der Wahrheit, am Samstag war das Wetter wunderschön, und die Fahrzeuge ab 08.00 Uhr bei der Stockhütte bereit. Nicht wie in Massen erwartet, sondern fast tropfenweise kamen die Besucher in der Bergstation an, und wurden mit Unterstützung des Zivilschutzes den bereitstehenden Sprinter zugewiesen. Dann konnte im 5er Paket gefahren werden. Bis um 13.00 Uhr konnten alle ankommenden Besucher in die Ängi zum Sessellift gefahren werden. Dann gab es auch für uns eine längere Pause. Diese nutzen alle Fahrer, um sich auf dem Festgelände zu verpflegen und gleichzeitig der vor Ort stattfindende Weltrekordversuch mit den Alphornbläser beizuwohnen. Schon imposant, über 1000 Bläser auf einer Wiese in Reih und Glied zu sehen und dann auch noch zu hören. Gänsehaut-Effekte war die Reaktion auf das, was dann geboten wurde. Als dann kurz nach drei Uhr der Weltrekordversuch anerkannt wurde, war die Freude bei allen riesengross.
Für uns ging es dann ab 16.00 Uhr in umgekehrter Reihenfolge mit dem Shuttlen der Besucher zur Stockhütte weiter. Nachdem die Menge der Besucher kontinuierlich abnahm, konnten wir auch die Fahrereinsätze reduzieren und bereits die ersten Fahrzeuge zum Fassungsort zurückfahren. Ab 20.00 Uhr wurde der Fahrbetrieb dann eingestellt.
Es war für alle ein toller und einmaliger Event und für uns Motorfahrer ein spezieller Anlass mit Fahrten über 1400 m. ü. Meer. Unfallfrei und glücklich über das Geleistete konnten alle den Heimweg antreten. Es hat Spass gemacht.